Daniela Zeilinger

Daniela Zeilinger

Mirage, mirage

26.10. – 15.11. 2019

opening 25. 10. 2019 18 – 21 Uhr

 

Von Naturwegen diktiert, zeigt sich die „mirage“ als trügerische Annahme einer fiktionalen Wirklichkeit, ähnlich eines Betrugs, der durch wechselhafte Luftschichten unterschiedlichster Temperaturen entsteht und einst die Legende des „Flying Dutchman“ – ein Nährboden für künstlerische Produktionen und übersteigerten Pathos – schuf.

Ohne Zweifel forciert die „mirage“ Wirklichkeiten subjektiver, aber auch kreativer Wahrnehmungen, deren Infragestellung unvermeidlich ist.

Eine konkurrierende Beziehung zwischen wahnhaft, künstlerischer Interpretation und wissenschaftlicher Wahrhaftigkeit, die auch das polarisierende und historische Verhältnis zwischen Fotografie und Malerei prägte.

Wo Malerei als Fiktion galt, erschien die Fotografie als Dokumentation, um in kritischer Auseinandersetzung neue Repräsentationsformen von Wirklichkeiten auszutragen.

Obwohl sich dieses Verhältnis weitgehend gewandelt hat, befragt Daniela Zeilinger die Grenzziehung zwischen der Fotografie, als visuelle Wirklichkeitsdarstellung und der Malerei, als künstlerisches Werk der Imagination, in schichtweisen Arbeitsprozessen, die selbst einer „mirage“ gleichzusetzen sind.

Intuitive Zeichenschritte, sowie technische Zugänge der analogen und digitalen Fotografie bilden den Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit und ermöglichen ein breites Spektrum an Hybridbildungen von Fotografie und Malerei, deren Realitätsbezug weder in direkter Abbildung, noch in freier Interpretation besteht.

Ein manipulativ angelegter Schattenwurf, inszenierte Überlagerungen und mehrfache Bildreproduktionen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und realer Bildkonstruktion. Fragmente der Malerei bilden sich in der Fotografie ab, während farbige Aspekte fast gänzlich ausgelassen oder durch technische Störbilder ersetzt werden, sowie minimal gehalten zur Kenntnisnahme zwingen.

Sukzessiv nähert sich die Künstlerin der Frage nach dem Potenzial der Konnexion von Malerei und Fotografie, wobei letztlich erst das schlussendliche Abbild ihres fotografischen Reproduktionsprozesses das Zusammenspiel von Intuition und Technik in eine ausgewogene Gesamtkomposition übersetzt und das Werk schafft.

Gleich einer „mirage“ manifestiert sich die Frage nach der Wirklichkeit der bildlichen Darstellungen, die mit subtilen Verweisen offenbart oder durch ein Schwarzweiß Verfahren gar ganz verschlossen bleiben können. Deutlich bleiben nur die Übersetzungs- und Transformationsprozesse der Künstlerin, die die Bedingungen der Hervorbringung von Bildern auf malerischer, digitaler und analoger Ebene zu hinterfragen versucht.

Daniela Zeilingers Werke operieren an verschwommenen Übergängen zwischen realer Darstellung, sowie der Täuschung und Wiedererkennung von Malerei und Fotografie, während beide Medien miteinander in Kombination gebracht werden, um dessen symbiotischen Zusammenschluss, sowie deren ästhetischen Eigenschaften zu verdeutlichen.

– Alexandra-Maria Toth

 

 

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